Van-der-Nüll Gasse
Heißt das Projekt nun „das Nül”, „ZEHN” oder doch einfach „Van-der-Nüll Gasse 20”? Es ist nicht einfach mit der Namenswahl. Schließlich arbeiten seit Jänner 2024 gleich mehrere Ateliergemeinschaften in dem Haus im 10. Bezirk. Für zumindest fünf Jahre haben sie die ehemaligen Büroräumlichkeiten hinter der rostroten, tonfarbenen Fassade bezogen.
Van-der-Nüll Gasse: Das Atelierhaus in Innerfavoriten
Das von Künstler:innen betriebene Atelierhaus im 10. Bezirk, gegenüber der Polizeiinspektion Favoriten war einst ein Standort der MA11 – Kinder- und Jugendhilfe. Heute wird das Gebäude in einer von Kreative Räume Wien initiierten Zwischennutzung belebt. Künstler:innen und Wissenschaftler:innen arbeiten hier Seite an Seite und verwandeln den Ort in ein temporäres Geflecht von Produktion, Austausch und gemeinsamer Vorstellungskraft. Statt den offiziellen Fahnen der Stadt schmücken jetzt bunte Kebabspieße die Fahnenstangen an der Fassade – ein eindeutiger Hinweis auf die künstlerischen Aktivitäten in diesem Gebäude.
Das dreistöckige Haus eignet sich durch die kleinteilige Raumstruktur sehr gut für Ateliers und Arbeitsräumlichkeiten. Auch gibt es einen schönen Innenhof, der von beiden Trakten aus begehbar ist.
Vor Ort ist der Verein Atelier 20 mit den Künstler:innen Johannes Maas, Kerim El Mokdad, Cornelia Schneider, Santhe Hauser und Andy Novotny. Im Hinterhaus arbeitet u.a. Otmar Wagner mit POLYMORPH PERFORMANCE. Außerdem ist die Ateliergemeinschaft „das Nül” mit Andreas Joska-Sutanto und weiteren seit Jänner 2023 Teil der Van-der-Nüll Gasse 20.
Zwischennutzung entstand in Kooperation mit WieNeu+ und MA18
Die Zwischennutzung entstand im Kontext eines Forschungsprojekts mit Kreative Räume Wien in Kooperation mit WieNeu+, der MA 25 – Technische Stadterneuerung und der MA 18 – Stadtentwicklung. Während der Projektlaufzeit lag das Augenmerk der beteiligten Verwaltungseinheiten und von Kreative Räume Wien auch auf leerstehenden Räumlichkeiten in Innerfavoriten. Es wurde auch hier erneut festgestellt: Es gibt einen immensen Bedarf an leistbaren Räumen für Menschen aus dem Grätzl, für einmalige Veranstaltungen als auch für Arbeitsräumlichkeiten – und ein leerstehendes ehemaligen Amtshaus der Stadt Wien.
„Da im privaten Eigentum der Zugriff auf Erdgeschosslokale und dergleichen kaum vorhanden ist, wurde der Fokus auf den stadteigenen Leerstand gelegt. Dabei konnten Synergien zwischen dem lokal verankerten Programm WieNeu+ und dem von der Stadt beauftragten Büro für Leerstandsaktivierung und Zwischennutzung „Kreative Räume Wien“ (KRW), geschaffen werden.”, schreibt dazu WieNeuPlus auf ihrer Webseite zu dem Projekt im Bereich ‘Grätzlentwicklung’.
Im Rahmen des Projekts startete das Projektteam einen Call für zwei leerstehende stadteigene Liegenschaften in Innerfavoriten. Ziel war es, konkret Leerstände vor Ort zu aktivieren, um einen im Rahmen des Projekts ausgearbeiteten Prozess auch in der Praxis zu erproben. Das ehemalige Amtshaus in der Van-der-Nüll Gasse besichtigen insgesamt fünfunddreißig interessierte Personen. Es gab insgesamt vier Einreichungen.
Mit der Ateliernutzung füllen nun bereits seit Jänner 2024 drei Vereine das leerstehende Gebäude wieder mit Leben. Sie arbeiten hier an ihren Projekten und laden vereinzelt auch zu Gruppenausstellungen, zum Open House oder zu einem Weihnachtsfest. Zuletzt im Rahmen der Vienna Art Week 2025.
Weiterlesen
- WieNeu+ in Innerfavoriten: „Wiener Räume“ – Leerstandsaktivierung & Zwischennutzung
- Van-der-Nüll Gasse: Open House am 13. November 2024
- Rückblick: Call – Zwischennutzung Van-der-Nüll Gasse
Objekt – Ehem. Amts- bzw. Bürobäude der Stadt Wien (Kinder- und Jugendhilfe MA11)
Ort – Van-der-Nüll Gasse 20, 1100 Wien
Eigentum – Stadt Wien
Fläche (Nutzung) – ca. 970 m2 + 100 m2 Innenhof
Nutzung – Ateliers und Arbeitsräumlichkeiten für Kunst und Wissenschaft
Nutzer:innen – Das Nül, Verein Atelier 20, ZEHN / autostaat, POLYMORPH PERFORMANCE
Start der Nutzung – Jänner 2024
Zeitraum – Voraussichtlich fünf Jahre
Rolle Kreative Räume Wien – Projektbegleitung, Vernetzung mit Nutzer:innen








