FAQ

Was sind die Kreativen Räume Wien (kurz: KRW)?

Die KRW sind eine Service- und Beratungseinrichtung im Feld der Leerstandsaktivierung, Leerstandsverhinderung in neuen Stadtentwicklungsgebieten, Zwischennutzung und kooperativen Nutzung. Wir unterstützen und begleiten die Öffnung von Leerständen für dauerhafte oder temporäre Nutzungen aus den verschiedensten Bereichen wie Kultur, Soziales, Kreativwirtschaft, Dienstleistung und Stadtteilarbeit.

Für wen sind die KRW Ansprechpartner?

Die KRW sind Ansprechpartner für Akteur:innen aus Kunst und Kultur, Kreativwirtschaft, Soziales und Bildung, Stadtteilarbeit und Zivilgesellschaft, die nach leistbaren Räumlichkeiten für ihre Tätigkeiten suchen, sowie für Immobilieneigentümer:innen, die leerstehende Liegenschaften einer Nutzung zuführen möchten.

Was verstehen die KRW unter „Kreative Räume“?

Die KRW fassen „kreativ“ als weiten Begriff. Es geht um engagierte Initiativen, Projekte und Nutzungen, die sozial, kulturell oder gesellschaftlich in den Raum und über diesen hinaus in die Stadt Wien hineinwirken.

Wie können die KRW mir als Raumsuchender_m oder Nutzer:in weiterhelfen?

In den kostenlosen Beratungen informieren die KRW Raumsuchende – je nach den sehr unterschiedlichen Anforderungen – über Angebote und Plattformen hinsichtlich kooperativer Raumnutzung und Leerstandsaktivierung und unterstützen bei der Vernetzung mit städtischen oder außerstädtischen Kooperationspartner:innen. Die KRW begleiten Nutzer:innen auch während des Prozesses einer Leerstandsaktivierung.

Wie können die KRW mir als Raumhabender_m weiterhelfen?

Die KRW informieren Immobilieneigentümer:innen über die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten leerstehender Liegenschaften. Besteht Interesse seitens der Eigentümer:innen länger oder nur kurz leerstehende Flächen für Nutzungen zu öffnen, vernetzen wir diese mit Raumsuchenden. Die KRW bieten in weiteren rechtlichen Belangen Unterstützung z.B. bei der Vertragsabwicklung an.

Vermieten die KRW Räumlichkeiten?

Nein, die KRW vermieten keine Räumlichkeiten. Die KRW zielen darauf, Raumsuchende mit Raumhabenden oder auch Suchende untereinander zu vernetzen.

Vergeben die KRW Förderungen?

Nein, die KRW vergeben keine Förderungen, helfen aber im Rahmen der Beratungen gerne mit Tipps und Hinweisen über Fördermöglichkeiten der Stadt Wien weiter.

Wie hängen die KRW mit der Stadt Wien zusammen?

Die KRW sind ein Projekt der Stadt Wien und befassen sich im Auftrag der Wiener Stadtratsbüros für Kultur und Wissenschaft, für Finanzen, Wirtschaft, Digitalisierung und Internationales, und für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und Bürger:innenbeteiligung mit dem Bereichen Leerstand und Raumnutzung.

Was ist Leerstandsaktivierung?

Aus verschiedensten Gründen stehen in vielen Städten – so auch in Wien – Räume, Immobilien und Lokale leer und bleiben ungenutzt. Unter Leerstandsaktivierung ist die Wieder-Nutzbarmachung von über einen längeren Zeitraum brachliegenden Flächen zu verstehen. Aber auch die – kooperative – Nutzung nur zeitweise oder noch nicht lange leerstehender Räume kann unter den Begriff gefasst werden. Geöffnet und wieder-genutzt werden dabei nicht nur Erdgeschoßlokale, sondern auch Grünflächen oder Brachen, Sportanlagen oder aufgelassene Büros und Fabrikflächen vergangener Dekaden.

Warum Leerstandsaktivierung?

Vor allem angesichts der großen Nachfrage nach leistbaren Räumlichkeiten in vielen Städten gilt es, Leerstand in seiner Problematik, aber auch als nutzbare Ressource wahrzunehmen. Neben dem Raummangel auf Seiten potentieller Nutzer:innen sind ineffiziente Flächennutzung, negative Auswirkungen auf den unmittelbaren öffentlichen Raum und sich verschlechternde Bausubstanz Aspekte urbanen Leerstands. Anliegen der KRW ist es, diesen Herausforderungen mit der Aktivierung leerstehender Flächen und mit Bewusstseinsbildung im Bereich Leerstand und Raumressourcen zu begegnen.

Was ist Zwischennutzung?

Zwischennutzung bedeutet die temporäre Nutzung sonst leerstehender Liegenschaften, die keine reguläre Nutzung oder regulären Mieter:innen finden. Die Zeitdauer kann sich von Monaten bis hinzu Jahren spannen. Zum Teil werden auch ephemere Nutzungen, wie beispielsweise Ausstellungen oder andere Events in Leerständen als Zwischennutzungen bezeichnet. In rechtlicher Hinsicht werden meist keine herkömmlichen Mietverträge abgeschlossen.

Warum Zwischennutzung?

Viele Bewohner:innen und Raumsuchende benötigen temporär oder längerfristig Raum, um ihre Ideen oder Projekte zu verwirklichen oder unbürokratisch und mit geringem Risiko zu testen, jedoch fehlen oft die Mittel für marktkonforme Mieten. Aus verschiedensten Gründen, u.a. auch administrativen oder Planungsgründen, befinden sich Immobilieneigentümer:innen immer wieder zeitweilig im Besitz von Liegenschaften, die befristet leerstehen. In diesem Zusammenhang ist Zwischennutzung eine Möglichkeit, diesem Bedarf an leistbarem Raum begegnen zu können, und temporär brachliegende Flächen einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.

Was sind Schwierigkeiten in Zusammenhang mit Leerstandsaktivierung und Zwischennutzungen?

Leerstandsaktivierung und Zwischennutzung ist vielen Eigentümer:innen und städtischen Akteur:innen nach wie vor ein unbekanntes Feld. Es ist daher wichtig, Akteur:innen innerhalb der Immobilienwirtschaft stärker auf die Vorteile von Leerstandsaktivierung aufmerksam zu machen. Ebenso wichtig ist es, den Umgang mit Leerstand und Raumressourcen im städtischen Verwaltungsbereich zu vertiefen. Hierzu sind unterschiedlichste Zugänge, verschiedene politische, planerische und finanzielle Maßnahmen, sowie – auch längerfristig gedachte – Nutzungsmöglichkeiten notwendig.

Wie sehen die KRW Leerstandsaktivierung und Zwischennutzung im Rahmen der Stadtentwicklung?

Viele Instrumente einer sozial, kulturell und ökonomisch nachhaltigen Leerstandspolitik hängen vom politischen Rahmen und den Gestaltungsbedingungen ab. Als Beispiele wären unbürokratische Nutzung von Flächen im öffentlichen/städtischen Eigentum oder der Mix aus finanziellen Fördermechanismen für soziokulturelle Initiativen zu nennen. Die statische Aufbereitung durch eine Leerstandserhebung oder Leerstandsmeldung von Flächen, die größer als 500 m² sind und länger als 1 Jahr leerstehen wie dies z.B. in der Stadt Zürich geschieht, könnte ebenso als zusätzliche Informationsebene dienen. Auf Basis dieser wäre die Entwicklung weiterer zielgerichteter Strategien in der Bearbeitung von leerstehenden Flächen möglich. Auch das Augenmerk auf die unterschiedlichen Bedürfnisse und die Vielfalt der Nutzer:innen und deren frühe Miteinbeziehung in Planungs- und Entwicklungsprozesse spielen hierbei eine Rolle. Weiterführende Schritte im Sinne innovativer – und langfristiger – Leerstandspolitik und Stadtentwicklung fallen in den Verantwortungsbereich der Stadt Wien. Die KRW können hier relevante Inhalte erarbeiten, Informationen zur Verfügung stellen, sensibilisieren und in Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen und Nutzer:innen bei der Entwicklung neuer Konzepte behilflich sein.